Die Geschichte vom Herzen
Manchmal fühl ich mich als würde ich, mit meinem Herzen in der Hand durch belebte Straßen laufen,
und jeden Menschen der an mir vorüber geht bitten dieses Herz zu nehmen.
Ich hallte es in beiden Händen, geh von einem Menschen zum nächsten, hallte ihm das kleine,
vernarbte und blutverschmierte Ding unters Gesicht und bettle’ ihn an es zu nehmen. Doch alle drehen
sich angewidert um und lassen mich und mein Herz zurück. Niemand will es haben. Und so laufe ich immer
weiter durch die Straßen und trage mein Herz offen in den Händen, jeder kann es sehn, und niemand will es haben.
Erschöpft sinke ich in einer Gasse an einer Wand herab, blicke hinab in meine Hände,
in denen mein kleines Herz liegt und lasse sie langsam auf den schmutzigen Boden sinken,
wo ich es in den Dreck zu all dem andern Müll lege. Zu all den Sachen, die die Menschen in den Straßen wegwarfen,
weil sie sie nicht mehr brauchten.
Weil sie nicht gut genug waren.
So sitze ich da uns schaue auf mein Herz, zwischen all dem Schmutz und Müll,
und frage mich ob es jemand vermissen wird, ob es eventuell doch einer hätte haben wollen?
Ob ich eventuell nur noch ein paar Menschen hätte bitten müssen, bis es einer an sich genommen hätte?
Irgendwann beginnt es zu regnen, und aus Mitleid heb ich es wieder auf, trage es mit mir nach Haus,
und versuche all den Schmutz davon abzuwaschen. Doch es will nicht rein werden. Es wird nicht sauber!
Verzweifelt und unter Tränen, versuche ich mein Herz zu säubern, doch es gelingt mir nicht.
Solange hab ich es versucht, bis es blutend und roh in meinen Händen liegt. So kann man es wieder präsentieren,
denk ich mir, und versuche es am nächsten Tag erneut. Doch auch an diesem Tag will es niemand haben.
Bis einer kommt, der mir sagt er würd es nehmen aber nur wenn ich es mit Dornen spicke..
also steche ich unter großen schmerzen Dorn für Dorn hinein und mit der zeit tut es kaum noch weh.
So gefällt mein Herz dem neuen Besitzer eine Zeit recht gut. Doch irgendwann gefallen ihm die Dornen
nicht mehr und er gibt es mir zurück.
Ein anderer sagt, er würds nehmen, aber nur wenn es in Seide gehüllt ist. Also ziehe ich unter nochmaligen
Schmerzen all die Dornen heraus und hülle es in Seide, und auch er nimmt es einen Augenblick an sich.
So geht es weiter und immer weiter, einer will mein Herz mit Blumen verziert und ein anderer in Ketten geschlungen..
all das tu ich mit meinem Herzen und jedes mal gibt es mir einer zurück….
Ganz am Ende kommt einer, der mir sagt ich hätte es genommen… aber es hat Narben von den Dornen,
eine Blume ist auch noch dran und ein Stück steckt noch in Seide ein andres in Ketten, ich hätte es genommen,
wenns gewesen wäre wies war.. aber nun ist es hinüber .. nicht mehr zu gebrauchen... tut mir leid!
Und diesmal...
... schmeiße ich es weg, und hebe es nicht mehr auf!
